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Am 29. Januar 1993 wurde das Forschungsinstitut für die Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere (FBN) mit Sitz in Dummerstorf und Rostock als gemeinnützige Stiftung des öffentlichen Rechts des Landes Mecklenburg-Vorpommern gegründet. Im Dezember 2009 erfolgte eine Umbenennung in Leibniz-Institut für Nutztierbiologie (FBN) auf einstimmigen Beschluss des Landtages Mecklenburg-Vorpommern.
Damit steht diese Institution auf agrarhistorischem Boden, denn 1939 wurde in Dummerstorf das Kaiser-Wilhelm-Institut für Tierzuchtforschung eingeweiht. 1952 setzte die Akademie der Landwirtschaftswissenschaften die Tradition mit der Etablierung des Instituts für Tierzuchtforschung fort; 1953 folgte das Oskar-Kellner-Institut für Tierernährung in Rostock. 1970 wurden diese Einrichtungen in dem Forschungszentrum für Tierproduktion Dummerstorf-Rostock vereint.
Das 1993 neugegründete FBN Dummerstorf nutzt einen Großteil der historischen Liegenschaften und führt die Tradition dieses Forschungsstandorts fort. Es wird über die gemeinnützige Stiftung zu gleichen Teilen durch den Bund und das Land Mecklenburg-Vorpommern getragen.
Gegenstand der Forschung des FBN ist das landwirtschaftliche Nutztier als wichtige Lebensgrundlage des Menschen und wesentlicher Bestandteil agrarischer Ökosysteme. Die Forschungsfelder des FBN reichen satzungsgemäß von der erkenntnisorientierten Grundlagenforschung bis zur angewandten Forschung auf dem Gebiet der Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere.
Die Nutztiere bilden ein wichtiges Potenzial für die langfristige bedarfsgerechte Deckung der weltweit steigenden Nachfrage nach hochwertigen Nahrungsmitteln tierischer Herkunft. Auf Grund der ernährungsphysiologischen Besonderheiten des tierischen Proteins bilden Milch, Fleisch, Fisch und Eier bedeutsame Bestandteile einer ausgewogenen und gesunden Ernährung des Menschen. Die weltweit wachsende Bevölkerung, der zunehmende Wohlstand in den Schwellenländern und die Änderung der Verzehrsgewohnheiten werden die Nachfrage nach Lebensmittel tierischer Herkunft bis zum Jahr 2050 verdoppeln. Dies muss vor dem Hintergrund sich ändernder Verbraucheransprüche (diversifizierende Bevölkerungsentwicklung, Verbraucherakzeptanz), des Klimawandels, der zunehmenden Globalisierung und einer Ressourcenverknappung erreicht werden.
Die Aufklärung der unterschiedlichen Anpassungsstrategien, welche die Nutztiere im Laufe ihrer Entwicklung für ähnliche Anforderungen herausgebildet haben, stellt die Voraussetzung dar, um die genetisch-physiologischen Grundlagen funktionaler Biodiversität zu verstehen und die Ergebnisse in nachhaltige Züchtungs- und Haltungsstrategien umzusetzen. Die Erforschung funktionaler Biodiversität wird durch eine ganzheitliche Betrachtung der Lebensprozesse, die der Merkmalsausprägung zu Grunde liegen, ermöglicht, wobei diese Prozesse auf allen Ebenen der Hierarchie des biologischen Systems und in ihrer Wechselwirkung mit den jeweiligen Tierumwelten betrachtet werden. Diese Erkenntnisse bilden nicht nur eine Voraussetzung für den Erhalt der biologischen Vielfalt der Nutztiere selbst als „Rohstoff“ der Züchtung und damit für die weitere erfolgreiche Zuchtarbeit, sondern sie lassen wichtige Beiträge der Agrar- und Ernährungsforschung zur Wahrnehmung ihrer gleichzeitigen Verantwortung für die Sicherung der Welternährung, für die Gesundheitsfürsorge sowie für eine Ressourcen schonende, klima- und umweltverträgliche sowie tiergerechte Produktion erwarten.
Im Rahmen der Einführung des Programmbudgets erfolgte im Jahre 2005 eine tief greifende Überarbeitung des wissenschaftlichen Forschungsprogramms des FBN Dummerstorf. In Abstimmung mit dem Wissenschaftlichen Beirat des FBN wurde ein kohärentes, bereichsübergreifendes Forschungsprogramm konzipiert, das den systemischen Forschungsansatz des FBN konsequent weiterentwickelt ab dem Jahr 2013 in die folgenden vier Programmbereiche (PB) gegliedert ist:
Das FBN widmet der Nachwuchsausbildung große Beachtung. Am FBN werden derzeit 72 Doktoranden/innen betreut. Gegenwärtig sind 25 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler durch Gastprofessuren und Lehraufträge an insgesamt fünf Hochschulen in die Lehre involviert.